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Wirkungsvolle Zusammenarbeit in der Kommune

Die Förderung von Familien im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge ist durch unterschiedliche Rechtskreise geprägt, wie zum Beispiel SGB II (Grundsicherung für Arbeitssuchende), SGB III (Arbeitsförderung), SGB VIII (Jugendhilfe), SGB IX (Rehabilitation), SGB VII (Unfallversicherung) und SGB XII (Sozialhilfe). Sie agieren in der Regel unabhängig voneinander. Diese Abgrenzung führt zu einer unübersichtlichen Struktur, die sowohl Familien als auch Fachkräfte des Hilfesystems vor Herausforderungen stellt – beispielsweise bei der erstmaligen oder erneuten Inanspruchnahme des Kinderzuschlages oder von Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepakets (BuT). Daher engagieren sich die Akti(F) Plus-Verbünde jeweils als lokales Netzwerk, das Kommunikations- und Handlungspfade vor Ort schafft.

Erstes Fazit: Ihre Fähigkeit, als Brückenbauer zwischen den Rechtskreisen zu agieren,
•    schließt Informationslücken,
•    baut parallele Strukturen ab und
•    nutzt Ressourcen effizienter.

Insbesondere die Verbindung von Jugendamt und Jobcenter in Zusammenarbeit mit weiteren Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung, mit lokalen oder regionalen Gleichstellungsbeauftragten, mit den Trägern der freien Wohlfahrtspflege und auch Unternehmen, Bildungsträgern oder Forschungseinrichtungen bietet Chancen für strukturelle Verbesserungen und ganzheitliche Unterstützungsangebote für Familien. Nicht jede Maßnahme ist überall für eine gelingende Zusammenarbeit geeignet, sondern muss entsprechend den Rahmenbedingungen vor Ort konkret ausgestaltet und umgesetzt werden.

Beispiele von Aktivitäten und Aufgaben der Akti(F) Plus-Verbünde:

Rechtskreisübergreifende Koordinierung der relevanten Akteure und Aktivitäten

  • Netzwerktreffen des Akti(F) Plus-Projektes U(H)rWerk+ im Juni 2024
  • Einladung zu Familien- und Strukturkonferenzen durch das Akti(F) Plus-Projekt ANKER Plus: Familienkonferenz erfolgt jeweils bedarfsbezogen, wobei die Familie, die ANKER Koordination und Vertreter*innen der beteiligten Rechtskreise gemeinsam notwendige Unterstützungen für die Familie beraten und verbindlich vereinbaren. Bei der Strukturkonferenz werden zweimal im Jahr auf Basis der Familienkonferenzen Versorgungslücken benannt und miteinander Veränderungen angestrebt (Teilvorhaben- und Kooperationspartner).

Aktivitäten zum Austausch von Fachwissen aus den Akti(F) Plus-Projekten und Beispielen guter Praxis

  • Teilnahme am jährlichen BMAS-Vernetzungstreffen in Berlin
  • Teilnahme an Austauschformaten der Akti(F) Plus-Vernetzungsstelle wie Akti(F) vernetzt, Digitale Netzwerkstunde
  • Teilnahme an Regionaltreffen, die selbst bzw. durch die Akti(F) Plus-Vernetzungsstelle organisiert werden

Workshops für Mitarbeitende aus den unterschiedlichen Verwaltungen zur gegenseitigen Sensibilisierung hinsichtlich der Arbeitsprozesse und zum Abbau von Kooperationshürden

Rechtskreisübergreifende Beratungstage zur Entwicklung einer gemeinsamen Sichtweise

Optimierung der Schnittstellen und Verzahnung der Angebote verschiedener Träger

Herstellung von Transparenz über das jeweilige trägerspezifische Leistungs- und Versorgungsangebot

Austausch, Transferworkshops und Vernetzungsaktivitäten zur Übertragung von Ideen und Ansätzen auf andere Kommunen oder in andere soziale Kontexte

Entwicklung eines gegenseitigen Verständnisses für die jeweiligen Arbeitsweisen und Abläufe

19.05.2025 Regionaltreffen Südwest: Akti(F) Plus-Projekte im Austausch mit der Familienkasse (Netzwerkmanagement)

Beispiel Workshop und weitere gemeinsame Veranstaltungen Akti(F) Plus-Verbund und Jobcenter

Abbau von Kooperationshürden

  • Austausch von Kontaktdaten zu konkreten Ansprechpersonen bei den Verbundpartnern (Stichwort „Goldene Telefonnummern“)
  • Verweise an Verbundpartner im Rahmen der Teilnehmendenbegleitung (z. B. Lotsenfunktion)
  • Akti(F) Plus-Projekt Stärkung von Teilhabe und Arbeit für Familien - STAfF in Kassel im Austausch mit Stadtrat Dr. Norbert Wett, Leiter des Dezernats für Bürgerangelegenheiten, Soziales, Digitalisierung und Tourismus, und Nicole Maisch, Bürgermeisterin sowie Dezernentin für Jugend, Gesundheit, Bildung und Chancengleichheit: Komplexität von Sozialleistungen für Familien und die damit einhergehenden Hürden der Inanspruchnahme, insbesondere Vereinfachung bei der Schnittstelle zwischen Wohngeldbezug und Leistungen von Bildung und Teilhabe
  • Planung und Initiierung einer online-Plattform zur direkten Kommunikation innerhalb der verschiedenen Rechtskreise sowie Kooperationspartner/innen
  • „Auf kurzem Dienstweg“: nach Absprache mit unterschiedlichen Rechtskreisen kennzeichnet das Akti(F) Plus-Projekt "via Plus - Wege für Familien und ihre Kinder" jeden Antrag, der vom Projekt unterstützt wurde, mit dem Projektstempel „via Plus, Anschift, Telefonnummer etc.“. Das signalisiert beispielsweise der BUT-Stelle, dass das Akti(F) Plus-Team für Rückfragen, Nachlieferungen u. ä. zur Verfügung steht. Fazit: Nachfragen erfolgen leichter. Zudem wird sichergestellt, dass wichtige Informationen nicht auf dem Postweg verloren gehen. 

Aktivitäten zur Absicherung der Nachhaltigkeit des Vorhabens in kommunalen Strukturen

  • Gewinnung der jeweiligen Leitungsebenen, um strategische Veränderungen von "oben" anzustoßen bzw. zu unterstützen

Die „Akti(F) Plus Vernetzungsstelle“ wird im  Rahmen des Programms „Akti(F) Plus − Aktiv für Familien und ihre Kinder“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.