Wirkungsvolle Zusammenarbeit in der Kommune
Die Förderung von Familien im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge ist durch unterschiedliche Rechtskreise geprägt, wie zum Beispiel SGB II (Grundsicherung für Arbeitssuchende), SGB III (Arbeitsförderung), SGB VIII (Jugendhilfe), SGB IX (Rehabilitation), SGB VII (Unfallversicherung) und SGB XII (Sozialhilfe). Sie agieren in der Regel unabhängig voneinander. Diese Abgrenzung führt zu einer unübersichtlichen Struktur, die sowohl Familien als auch Fachkräfte des Hilfesystems vor Herausforderungen stellt – beispielsweise bei der erstmaligen oder erneuten Inanspruchnahme des Kinderzuschlages oder von Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepakets (BuT). Daher engagieren sich die Akti(F) Plus-Verbünde jeweils als lokales Netzwerk, das Kommunikations- und Handlungspfade vor Ort schafft.
Erstes Fazit: Ihre Fähigkeit, als Brückenbauer zwischen den Rechtskreisen zu agieren,
• schließt Informationslücken,
• baut parallele Strukturen ab und
• nutzt Ressourcen effizienter.
Insbesondere die Verbindung von Jugendamt und Jobcenter in Zusammenarbeit mit weiteren Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung, mit lokalen oder regionalen Gleichstellungsbeauftragten, mit den Trägern der freien Wohlfahrtspflege und auch Unternehmen, Bildungsträgern oder Forschungseinrichtungen bietet Chancen für strukturelle Verbesserungen und ganzheitliche Unterstützungsangebote für Familien. Nicht jede Maßnahme ist überall für eine gelingende Zusammenarbeit geeignet, sondern muss entsprechend den Rahmenbedingungen vor Ort konkret ausgestaltet und umgesetzt werden.
Beispiele von Aktivitäten und Aufgaben der Akti(F) Plus-Verbünde:
- Rechtskreisübergreifende Koordinierung der relevanten Akteure und Aktivitäten
- Aktivitäten zum Austausch von Fachwissen aus den Akti(F) Plus-Projekten und Beispielen guter Praxis
- Workshops für Mitarbeitende aus den unterschiedlichen Verwaltungen zur gegenseitigen Sensibilisierung hinsichtlich der Arbeitsprozesse und zum Abbau von Kooperationshürden
- Rechtskreisübergreifende Beratungstage zur Entwicklung einer gemeinsamen Sichtweise
- Austausch, Transferworkshops und Vernetzungsaktivitäten zur Übertragung von Ideen und Ansätzen auf andere Kommunen oder in andere soziale Kontexte
- Optimierung der Schnittstellen und Verzahnung der Angebote verschiedener Träger
- Herstellung von Transparenz über das jeweilige trägerspezifische Leistungs- und Versorgungsangebot
- Entwicklung eines gegenseitigen Verständnisses für die jeweiligen Arbeitsweisen und Abläufe
- Abbau von Kooperationshürden
- Aktivitäten zur Absicherung der Nachhaltigkeit des Vorhabens in kommunalen Strukturen
Rechtskreisübergreifende Koordinierung der relevanten Akteure und Aktivitäten
- Netzwerktreffen des Akti(F) Plus-Projektes U(H)rWerk+ im Juni 2024
Aktivitäten zum Austausch von Fachwissen aus den Akti(F) Plus-Projekten und Beispielen guter Praxis
- Teilnahme am jährlichen BMAS-Vernetzungstreffen in Berlin
- Teilnahme an Austauschformaten der Akti(F) Plus-Vernetzungsstelle wie Akti(F) vernetzt, Digitale Netzwerkstunde
- Teilnahme an Regionaltreffen, die selbst bzw. durch die Akti(F) Plus-Vernetzungsstelle organisiert werden
Workshops für Mitarbeitende aus den unterschiedlichen Verwaltungen zur gegenseitigen Sensibilisierung hinsichtlich der Arbeitsprozesse und zum Abbau von Kooperationshürden
- Fachveranstaltung Wege aus der Einsamkeit: Familien zwischen sozialer Isolation und neuen Perspektiven des Akti(F) Plus-Projektes FamiliencoachingPlus Wuppertal im März 2025: Einsamkeit im Kontext sozialer Arbeit und ihrer Bedeutung für die Überwindung armutsgeprägter Lebenslagen beleuchtet und welche Rolle die rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit hierbei spielt.
- Zukunftskonferenz Chancengerechtigkeit gemeinsam ausbauen! des Akti(F) Plus-Projektes „Chan!Ge“ und des Kreises Unna im Juni 2025: Diskussion aktueller Herausforderungen in der Armutsfolgenbekämpfung auf kommunaler Ebene und gemeinsame Identifikation konkreter Entwicklungsschritte für mehr Chancengerechtigkeit im Kreisgebiet.
Rechtskreisübergreifende Beratungstage zur Entwicklung einer gemeinsamen Sichtweise
- klientenzentrierte Zusammenarbeit bei Beratungstagen (2025/01: FiF – Familien im Fokus)
Optimierung der Schnittstellen und Verzahnung der Angebote verschiedener Träger
- Alleinerziehend, Job & Karriere? Geht! Warum Unternehmen jetzt umdenken müssen!" - 3. Fachgespräch der Reihe „Perspektivwechsel“ des Akti(F) Plus-Projektes amuvee2027
- Workshop 2025 "Auftanken bitte" - Treffen für Alleinerziehende des Akti(F) Plus-Projektes Aktivierung Coaching Teilhabe (ACT) mit unterschiedlichen Partnern
- Vor Ort unterwegs sein (2024/12: KArAD – Kooperationen zu Armutsbekämpfung und Arbeitsmarktintegration von Familien in Düren)
- Bedarfsanalyse in der Region als wertschätzende Interviews (2025/03: Mitte(n)drin – Starke Familien)
- Einbindung von Jobcenter-Mitarbeitenden in ein Beratungsteam beim Projektträger (2025/06: Geste – gemeinsamSTARK)
- Familie stärken! Zukunft gestalten! – Sozialmesse in Duderstadt am 25. Juni 2025 des Akti(F) Plus-Projektes "TAfF Plus - Teilhabe und Arbeit für Familien" (Veranstaltungsplakat sowie mitwirkende Institutionen und Verwaltungsstellen)
- In Herne ist das Akti(F) Plus-Projekt "Filou - Familien informieren, lotsen, unterstützen " mit regelmäßigen Sprechstunden bei der Kommune (Cafe O des Kommunalen Integrationszentrums) und beim Jobcenter (Integration Point) eingebunden.
Herstellung von Transparenz über das jeweilige trägerspezifische Leistungs- und Versorgungsangebot
- "Getrennt - und nun? - Veranstaltung für alleinerziehende Eltern" im Februar 2025 in Folge der Sprechzeiten im FiZ (Familie in Zentrum) des Akti(F) Plus Projektes Geste - gemeinsamSTARK in Kooperation mit einer weiteren Expertin
- Mitarbeit im Kasseler „Pakt gegen Armut“ und viele weiteren Netzwerkstrukturen
- Beteiligung zweier Teilvorhabenpartner von KiZplus 5.0 am Internationalen Tag der Familie 2025 im Rahmen von lokalen Veranstaltungen (Q-Prints&Service gGMBH; Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderung gGmbH).
Austausch, Transferworkshops und Vernetzungsaktivitäten zur Übertragung von Ideen und Ansätzen auf andere Kommunen oder in andere soziale Kontexte
- Netzwerkaustausch „Uhrwerk+ trifft MenPower – Netzwerke, die bewegen“ im Juli 2025: gemeinsame Reflexion der Weiterentwicklung von regionalen Unterstützungsstrukturen.
- wissenschaftliche Begleitung ( 2024/08: Phoenix Genossenschaft - Für Beschäftigung und Bildung e.G. - Handlungsansätze aus der ersten Förderphase)
Entwicklung eines gegenseitigen Verständnisses für die jeweiligen Arbeitsweisen und Abläufe
19.05.2025 Regionaltreffen Südwest: Akti(F) Plus-Projekte im Austausch mit der Familienkasse (Netzwerkmanagement)
Abbau von Kooperationshürden
- Austausch von Kontaktdaten zu konkreten Ansprechpersonen bei den Verbundpartnern (Stichwort „Goldene Telefonnummern“)
- Verweise an Verbundpartner im Rahmen der Teilnehmendenbegleitung (z. B. Lotsenfunktion)
- Akti(F) Plus-Projekt Stärkung von Teilhabe und Arbeit für Familien - STAfF in Kassel im Austausch mit Stadtrat Dr. Norbert Wett, Leiter des Dezernats für Bürgerangelegenheiten, Soziales, Digitalisierung und Tourismus, und Nicole Maisch, Bürgermeisterin sowie Dezernentin für Jugend, Gesundheit, Bildung und Chancengleichheit: Komplexität von Sozialleistungen für Familien und die damit einhergehenden Hürden der Inanspruchnahme, insbesondere Vereinfachung bei der Schnittstelle zwischen Wohngeldbezug und Leistungen von Bildung und Teilhabe
- Planung und Initiierung einer online-Plattform zur direkten Kommunikation innerhalb der verschiedenen Rechtskreise sowie Kooperationspartner/innen
Aktivitäten zur Absicherung der Nachhaltigkeit des Vorhabens in kommunalen Strukturen
- Gewinnung der jeweiligen Leitungsebenen, um strategische Veränderungen von "oben" anzustoßen bzw. zu unterstützen
Die „Akti(F) Plus Vernetzungsstelle“ wird im Rahmen des Programms „Akti(F) Plus − Aktiv für Familien und ihre Kinder“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) gefördert.