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ESF-Bundesprogramm "Netzwerke wirksamer Hilfen für Alleinerziehende"

Arbeitsperspektiven für Alleinerziehende verbessern

In Deutschland leben 1,6 Millionen Familien mit nur einem Elternteil. Mehr als 40 Prozent dieser Alleinerziehenden-Haushalte sind auf Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende angewiesen. Zu den politischen Schwerpunkten der Bundesregierung gehört es deshalb, die Arbeitsperspektiven für Alleinerziehende und Frauen nachhaltig zu verbessern.

In den Jahren 2011 bis 2013 soll daher mit dem ESF-Bundesprogramm "Netzwerke wirksamer Hilfen für Alleinerziehende" des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) an rd. 100 Standorten in Deutschland der Auf- und Ausbau lokaler oder regionaler Netzwerke gefördert werden. Ziel ist es, dass die Netzwerkakteure vor Ort ihre Dienstleistungsangebote für Alleinerziehende besser koordinieren, zu Leistungsketten verknüpfen, professionalisieren und weiterentwickeln. Synergien sollen geschaffen und Angebotslücken geschlossen werden. Dabei sind die häufig komplexen Bedarfslagen der Alleinerziehenden zu berücksichtigen und ihre gesamte Lebenswelt in den Blick zu nehmen. Wesentliche Bereiche, die durch die Netzwerkarbeit miteinander verknüpft werden sollen, sind daher Ausbildung, Qualifizierung und Vermittlung in Beschäftigung, eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung, Mobilität, Erziehung und Gesundheit sowie Unterstützungsangebote bei finanziellen Fragen oder psychosozialen Problemen. Besondere Bedeutung kommt außerdem der Einbeziehung der Arbeitgeberseite vor Ort zu. Im Verlauf der Projekte sollen erfolgreich erprobte Strukturen in die Regelorganisation der beteiligten Stellen, insbesondere auch der Jobcenter, überführt werden.

Die Aktivitäten der Netzwerke können sich sowohl an arbeitslose und im Sinne des SGB II hilfebedürftige Alleinerziehende richten, als auch an beschäftigte Alleinerziehende, die aufgrund der besonderen Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei der Stabilisierung ihrer Beschäftigung Unterstützung benötigen. Dabei können auch Teilgruppen der in sich sehr heterogenen Gruppe der Alleinerziehenden in den Fokus genommen werden. Darüber hinaus richten sich die Netzwerke auch an Arbeitergeber, politische Akteure und die breite Öffentlichkeit, um diese für die Situation von Alleinerziehenden zu sensibilisieren.

Das Programm „Netzwerke wirksamer Hilfen für Alleinerziehende“ ergänzt konzeptionell das ESF-Bundesprogramm „Gute Arbeit für Alleinerziehende“ – www.gute-arbeit-alleinerziehende.de, das schwerpunktmäßig auf die Entwicklung und Umsetzung innovativer Ansätze bei der individuellen Förderung von nach dem SGB II hilfebedürftigen Alleinerziehenden zugeschnitten ist.

Die gsub mbH ist mit der konzeptionellen Beratung und Begleitung des ESF-Bundesprogramms beauftragt. Sie nimmt dabei die folgenden Aufgaben wahr:

  • Beratung der geförderten Netzwerke
  • Gestaltung des Informations- und Wissenstransfers
  • Unterstützung des BMAS und der Netzwerke bei der Öffentlichkeitsarbeit
  • Wissenschaftliche Auswertung

Bei der wissenschaftlichen Auswertung des Programms wird die gsub mbH durch SÖSTRA – Institut für sozialökonomische Strukturanalysen GmbH in folgenden Bereichen unterstützt:

  • Untersuchung der Netzwerkprozesse zur Messung der Fortschritte der Netzwerkarbeit und systematische Auswertung der empirischen Befunde
  • Identifizierung von erfolgreichen Netzwerkkonzepten und Ableitung von Handlungsempfehlungen für den Transfer in Regelabläufe sowie Analyse von Hemmnissen
  • regelmäßige Information des BMAS zum Verlauf und zu absehbaren Erfolgen und Schwierigkeiten der Programmumsetzung

Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Auswertung stehen Fallstudien zu ausgewählten Netzwerken, an denen untersucht wird, unter welchen Bedingungen und mit welchen Instrumenten diese erfolgreich gesteuert, koordiniert und insbesondere nachhaltig in die Strukturen der relevanten regionalen Akteure verankert werden können.